geschrieben von Christoph Strack
Die Journalistin und Podcasterin Minh Thu Tran hat die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender in Deutschland zu stärkerer Öffnung für migrantische Zielgruppen aufgerufen. „Jetzt ist der Bedarf für Angebote für Menschen mit Migrations-Hintergrund da“, sagte Tran am Freitag bei der Jahrestagung der Gesellschaft katholischer Publizisten (GKP) in Berlin. Es sei wichtig, Migrantinnen und Migranten anzusprechen. Wenn es entsprechende Angebote nicht umfassender gebe, „verlieren wir unser Publikum“.
Bei diesem Thema muss sich nach Einschätzung von Tran in den Köpfen und Redaktionen „noch viel bewegen“. Es gehe um einen präziseren Blick darauf, wie Zielgruppen aussähen und wie sie medial zu erreichen seien. Die preisgekrönte Tran sorgte in den vergangenen Jahren mit einem Podcast über vietdeutsche Identität für Aufsehen. Sie arbeitet hauptsächlich für Deutschlandfunk Nova und Cosmo.
Birgit Wentzien, Chefredakteurin des Deutschlandfunks, äußerte sich bei der Tagung zur Frage, ob die etablierten Medien in Deutschland ganze Bevölkerungsgruppen verlieren könnten. Als einen Schritt zur Weitung ihres Hauses verwies sie darauf, der DLF öffne seine journalistische Ausbildung, das Volontariat, für junge Leute ohne Studium. „Wir müssen auf diese Generation zugehen“ und an ihr stärker interessiert sein. Nur so werde man dort auch gehört werden.