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GKP verurteilt Repressalien der AfD gegen BR-Reporter

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GKP verurteilt Repressalien der AfD gegen BR-Reporter

geschrieben von GKP

Köln/Kürten, 1. März 2024. Die Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP) verurteilt den Ausschluss des Reporters Johannes Reichart (Bayerischer Rundfunk BR) von Veranstaltungen der AfD in Bayern. „Hier soll ein ausgewiesener Kenner und profilierter Kritiker mundtot gemacht und die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks über die unter dem Verdacht des Rechtsextremismus stehende Partei erschwert werden“, sagte der GKP-Vorsitzende Joachim Frank. „Wir protestieren gegen die Repressalien und fordern die sofortige Aufhebung sämtlicher gegen Reichart gerichteten Maßnahmen.“

Der bayerische AfD-Landesverband sowie die AfD-Fraktion im bayerischen Landtag haben gegen Reichart ein Kommunikations- und Hausverbot verhängt bzw. angekündigt. Der BR-Journalist, der auch GKP-Mitglied ist, berichtet seit Jahren intensiv über die AfD und ist wiederholt mit Recherchen zu rechtsradikalen Verstrickungen, Demokratieverachtung, Antisemitismus und Rassismus in den Reihen der Partei hervorgetreten.

„Mit ihrer Attacke auf unseren Kollegen Johannes Reichart zeigt die AfD erneut ihr gestörtes Verhältnis zu den Grundrechten und zur freiheitlichen Demokratie“, so Frank weiter. „Johannes Reichart ist nicht der erste Medienvertreter, den die AfD ausgrenzt. Und er wird – wie wir befürchten – nicht der letzte sein. Als Berufsverband erklären wir uns solidarisch mit allen Journalistinnen und Journalisten, die wegen ihrer Berichterstattung über die AfD auf lokaler und überregionaler Ebenen Schmähungen und persönlichen Angriffen aller Art ausgesetzt sind. Der Fall Reichart ordnet sich ein in eine gefährliche Entwicklung. Die parlamentarische Demokratie lebt von der freien Berichterstattung der Medien. Die AfD zeigt erneut, dass sie davon nichts hält.“

Erst am vergangenen Wochenende hatte die GKP die jüngste Erklärung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ vom 22. Februar 2022 begrüßt. „Wir sehen uns in unserem Urteil bestätigt“, sagte der GKP-Vorsitzende Frank: „Die AfD mit ihrer Ideologie ist eine Bedrohung für bürgerliche Freiheiten, auch für die Meinungs- und Pressefreiheit.“ Das Bischofswort, das die AfD als „nicht wählbar“ für Christen erklärt sowie die Unvereinbarkeit einer Verbreitung ihrer Parolen mit einem Haupt- oder Ehrenamt in der katholischen Kirche feststellt, sei für die GKP eine klare Orientierung. „Als Verband bekräftigen wir: Als Medienschaffende mit christlicher Prägung stehen wir ein für die Würde und die unveräußerlichen Rechte aller Menschen.“

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