geschrieben von Christian Schnaubelt
Kreuz und quer durch Berlin führten die 15-köpfige Gruppe der GKP die Gespräche mit Expertinnen und Experten, die Digitalisierungsprojekte in der katholischen Kirche und in den evangelischen Kirchen durchführen. Am Tag eins standen am Vormittag zunächst Gespräche beim Erzbistum Berlin und beim Deutschen Caritasverband an. Dabei lag der Fokus auf der Frage, wie Pfarreien und Verbände fit für die Digitalisierung gemacht werden können. Dazu passen am besten die Stichworte „Vernetzt, souverän und responsiv“. Am Nachmittag tauschten wir uns im Katholischen Büro Berlin mit dem Kommissariat der Deutschen Bischofskonferenz über Digitalisierung in der Bundes- und Europapolitik aus. Hier wurde deutlich, dass Kirche in den aktuellen Debatten um die KI-Verordnung und Arbeit 4.0 einen wichtigen Beitrag zum Thema (Sozial-)Ethik in die nationale und internationale Digitalpolitik einbringen kann.
Am Tag zwei starteten wir mit der Stabsstelle Digitalisierung der Evangelischen Kirche in Deutschland, die durch einen Digitalinnovationsfonds digitalen Wandel in der Kirche fördert und den Dialog mit Software-Konzernen sucht. Noch einen Schritt weiter geht die Churchdesk GmbH in Berlin-Kreuzberg, die Gemeinden eine (kostenpflichtige) digitale Plattform zur Vernetzung, Interaktion und Aussendarstellung zur Verfügung stellt. Dass digitale Gemeindearbeit auch Chancen für lokale und digitale Seelsorge bieten, diskutierten wir mit Lioba Diez vom Projekt „Spirit & Soul“ in Berlin-Neukölln (www.neukoelln-evangelisch. de/spirit-and-soul) sowie mit Theresa Brückner, die als „Pfarrerin im digitalen Raum“ verkündigende Social Media-Arbeit betreibt und sich schwerpunktmässig um (digitale) Seelsorgeangebote in Berlin-Tempelhof kümmert und als Influencerin „Werbung für die Kirche und den Glauben macht“ (www.instagram.com/theresaliebt).
Trotz des Bahnstreiks und kurzfristiger Erkrankungen eine rundum gelungene Exkursion, die zeigte: Auch Kirche kann Digitalität und gestaltet digitalpolitische Debatten in Berlin und Brüssel mit.
Herzlichen Dank an Felix Neumann für die Organisation und die Vermittlung der spannenden Gesprächspartner sowie an Ariadne Klingbeil für die spontane Übernahme der Reiseleitung und den leckeren kulinarischen Abend in Berlin.