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Großer Verlust für das Ruhrbistum Essen

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geschrieben von GKP

Ein großer Verlust für das Bistum Essen und ein problematisches Signal für die kirchliche Publizistik in Deutschland ist nach Auffassung der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP) die Entscheidung des „Ruhrbistums“ Essen, seine Bistumszeitung „RuhrWort“ zum Ende des kommenden Jahres einzustellen. In der Weihnachtsausgabe des RuhrWorts werden die Leserinnen und Leser von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck und Chefredakteur Ulrich Engelberg in Kenntnis gesetzt. Hinsichtlich einer Nachfolgelösung wurden keine Aussagen gemacht. Die GKP hat Verständnis für Argumente des Bischofs, der angesichts der ständig sinkenden Auflage – derzeit 15.000 Exemplare – und der damit erforderlichen Bezuschussung auf das veränderte Mediennutzungsverhalten hinweist und mit Hilfe einer Projektgruppe Konzepte entwickeln möchte, „wie neue und größere Zielgruppen erreicht werden können“. Aber wie auch immer die Umsetzung konkret aussieht, sie kostet ebenfalls Geld, und der Erfolg ist zweifelhaft.

Mit der Einstellung des RuhrWorts werden viele treue Katholiken vor den Kopf gestoßen, Menschen, denen in einer wirtschaftlich und sozial schwierigen Zeit ihrer Region, damit verbunden auch mit oft schmerzlichen Strukturveränderungen in ihrem Bistum, die Kirchenzeitung Halt und ein Stück Heimat geboten hat.

Mit der Essener Bistumszeitung wird ein kaum ersetzbares Kommunikationsmittel der Ortskirche zu Grabe getragen, in dem die Menschen sich mit ihrem Leben in der Kirche wiederfinden, alle wichtigen Informationen erhalten, ihnen Glaubens- und Lebenshilfe geboten wird, sie mit ihrem Bischof und untereinander im Gespräch über Glaube und Kirche sind. Das RuhrWort galt und gilt als eine der profilitiertesten deutschen Bistumszeitungen, die über die Grenzen des eigentlichen Verbreitungsgebiets wahrgenommen wird. Es ist sehr zu bedauern, dass es nicht zu einer Lösung innerhalb bereits bestehender Bistumszeitungskooperationen gekommen ist, die damit gestärkt worden wären. Zu befürchten ist, dass die erste Einstellung einer Bistumszeitung in Deutschland Vorbild für andere Diözesen sein könnte: Bisher gehörte für jede Diözese die Bistumszeitung dazu. Sicher darf man Bischof Dr. Overbeck beim Wort nehmen, dass sein Generalvikar und er „alles tun werden“, um „den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Verlag und Redaktion bei der Planung ihrer beruflichen Zukunft zu helfen“. Die Solidarität der GKP gilt den 17 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Verlag und Redaktion sowie ihren Familien.