geschrieben von Felix Neumann
Die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP) spricht sich dafür aus, in der kirchlichen Publizistik stärker die unterschiedlichen Zielgruppen zu berücksichtigen. Anlässlich der Vorstellung des MDG-Trendmonitors „Religiöse Kommunikation 2010“ am Mittwoch in Freiburg fordert der Verband die Verantwortlichen in den kirchlichen Medien auf, Konsequenzen aus dem vorgelegten Datenmaterial zu ziehen und ein umfangreiches und differenziertes Konzept zu entwickeln.
„Der Trendmonitor belegt, dass jüngere und der Kirche fernstehende Katholiken mit den traditionellen Medien der Kirchenpresse nicht erreicht werden können. Es gilt, die Chancen des Internets besser zu nutzen, um neue Zielgruppen zu gewinnen, und die eigene Kommunikation den Nutzergewohnheiten besser anzupassen“, erläutert GKP-Vorsitzende Hildegard Mathies.
Die Studie zeige aber auch, dass von den kirchlichen Medienangeboten all jene profitieren, die sich ohnehin der Kirche verbunden fühlen. „Diese Gruppe nutzt die verschiedenen Informationsquellen, vom persönlichen Gespräch über Bücher, Zeitschriften, religiösen TV- und Radiosendungen bis hin zu Onlineportalen. Die Angebote für diese Menschen weiterzuentwickeln ist sinnvoll und notwendig.“
Es sei aber mehr als wichtig, die sich bereits seit Jahren abzeichnende Entfremdung der jungen Generation und der Kirchendistanzierten ernst zu nehmen. „Mit einem Relaunch der Kirchenpresse allein kann dieser Trend nicht gestoppt werden“, so Mathies für die GKP. Vielmehr gelte es, durch neue Ideen und unkonventionelle Wege sowie neue, zielgruppenorientierte Produkte auch dieser Gruppierung Informationen anzubieten. Es sei fatal, wenn Menschen nicht mehr erwarten würden, dass sie auf ihre Sinn- und Lebensfragen Antworten von der Kirche bekommen könnten.
Die GKP wird bei ihrem Symposium „Der blockierte Medienriese“ am 11. Oktober 2010 in Bonn die Ergebnisse des Trendmonitors diskutieren und Empfehlungen daraus ableiten. Die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP) ist ein Zusammenschluss von über 560 Medienschaffenden. Auf der Basis des christlichen Glaubens trägt sie zur Meinungsbildung in der Öffentlichkeit.