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Ministerpräsident Haseloff: Katholische Kirche kann aus Erfahrungen in Ostdeutschland lernen

| 2 min Lesezeit

geschrieben von GKP

Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, hat die katholische Kirche in Ostdeutschland als Modell für die kirchliche Entwicklung in der Bundesrepublik bezeichnet. Die Katholikinnen und Katholiken in den östlichen Bundesländern hätten durch ihre kirchliche Erfahrung seit frühen DDR-Zeiten ein Selbstbewusstsein als produktive Minderheit. Sie schauten nicht schmerzlich auf Vergangenes zurück, sondern seien auch als Minderheit in der Gesellschaft präsent und leisteten wichtige Dienste.

Haseloff äußerte sich in einem Grußwort an die derzeit in Magdeburg tagende Jahresversammlung der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP). Unter dem Motto „Christen als schöpferische Minderheit“ tagen gut 60 Medienvertreter bis Samstag in der Landeshauptstadt.
Der Ministerpräsident nannte als derzeit beispielhaften Ort kirchlicher Präsenz in Magdeburg die so genannten „Ökumenischen Höfe“, in der mehrere Konfessionen neben- und miteinander tätig seien. Das seit langem geplante und derzeit im Bau befindliche Prämonstratenser-Kloster werde diese Höfe und die geistliche Stadtlandschaft bereichern. Bildungs- und Sozialeinrichtungen von kirchlicher Seite leisteten generell einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag.

Für die Zukunft der Kirche in Deutschland werde entscheidend sein, dass es gemeinsam gelinge, „den Spagat zwischen ständiger Erneuerung und Erhalt der Einheit mit Rom und der Weltkirche“ weiter sicher zu stellen. Strukturfragen seien dabei nachrangig, wenn es nicht gelinge, die Plausibilität des christlichen Glaubens grundsätzlich vermittlungsfähig zu halten.

„Die gesellschaftlichen  Entwicklungen in Ostdeutschland im letzten Jahrhundert zeigten aber auch an den Umbrüchen der Zeit der friedlichen Revolution 1989/90, dass die Geschichte offen ist und aus kleinen Senfkörnern und etwas Sauerteig große Veränderungen zum Besseren möglich sind“, so der CDU-Politiker.

Haseloff würdigte auch die Arbeit der Journalistinnen und Journalisten. Es sei wichtig, auch in einer säkularer werdenden Welt über religiöse Themen zu berichten und dabei auch zur Aufarbeitung kirchlicher Missstände beizutragen. Wegen einer Verpflichtung des Ministerpräsidenten im Landtag wurde das schriftliche Grußwort bei der Jahrestagung verlesen.