geschrieben von GKP
Köln/Marl. Als großes Zeichen des Rückhalts und der Ermutigung würdigt die Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP) den Einsatz Papst Leos XIV. für die Presse- und Meinungsfreiheit. „Die Freiheit der Medien ist ein Gradmesser für Freiheit und Gerechtigkeit in der Gesellschaft“, erklärte der GKP-Vorsitzende Joachim Frank in Köln. „Wir sind dankbar und berührt, dass Papst Leo in einer seiner ersten Ansprachen allen gefangenen Journalistinnen und Journalisten die Solidarität der Kirche zugesichert und ihre Freilassung gefordert hat.“
In seiner Ansprache vor dem beim Vatikan akkreditierten Pressekorps hob Papst Leo am Montag den freien Journalismus als Beitrag zum Frieden hervor: „Die Kirche erkennt in diesen Zeugen – ich denke dabei an diejenigen, die selbst unter Einsatz ihres Lebens über den Krieg berichten – den Mut derer, die Würde, Gerechtigkeit und das Recht der Menschen auf Information verteidigen, denn nur informierte Menschen können freie Entscheidungen treffen. Das Leiden dieser inhaftierten Journalistinnen und Journalisten fordert das Gewissen der Nationen und der internationalen Gemeinschaft heraus und ruft uns alle dazu auf, das kostbare Gut der Meinungs- und Pressefreiheit zu schützen.“
Die GKP begrüßte diese klaren Worte: „Das Verhältnis von Kirche und Medien, von Päpsten und Meinungsfreiheit war lange nicht ohne Spannung“, so Frank weiter. „Umso wichtiger ist es, dass die Kirche in ihrer Sozialverkündigung heute den Wert freier Medien anerkennt und betont. Mit Papst Leo XIV. haben Medienschaffende einen deutlichen Fürsprecher in ihrem Bemühen um Wahrheit und Gerechtigkeit.“
Weggefährten des Papstes berichten aus Peru, wie der jetzige Papst dort als Bischof mutig an der Seite der Armen gegen die grassierende Korruption stand. Aus Peru kennt er auch eine Gesellschaft, in der die Pressefreiheit bedroht ist: Das Land liegt auf Platz 130 von 160 in der aktuellen Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“. „Auch in Deutschland ist Pressefreiheit eine Errungenschaft, die nicht selbstverständlich ist und für die wir täglich kämpfen müssen“, erinnerte Frank. Deutschland ist im vergangenen Jahr um einen Platz auf den elften Platz der Rangliste abgerutscht. Insbesondere Aggressionen gegenüber Reporterinnen und Reportern am Rande von Demonstrationen sind heute eine Bedrohung von Pressefreiheit.
Die Ansprache von Papst Leo XIV. an die zum Konklave in Rom versammelten Medienschaffenden ist online verfügbar.