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„Guter Journalismus braucht Zeit und Ressourcen“: Katholische Publizisten begrüßen Papst-Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel

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„Guter Journalismus braucht Zeit und Ressourcen“: Katholische Publizisten begrüßen Papst-Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel

geschrieben von Michaela Pilters

Die Gesellschaft katholischer Publizisten Deutschlands (GKP) begrüßt, dass Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Journalismus in den Mittelpunkt gestellt hat. „Auch in Deutschland spüren wir, wie die Arbeit von Journalistinnen und Journalisten unter Sparzwängen leidet“, so der Vorsitzende der GKP, Joachim Frank.

In der Botschaft betont der Papst, dass die Krise in der Verlagsbranche zu einem Qualitätsverlust in den Medien führt, wenn darunter Recherchen und Reportagen leiden. „Guter Journalismus braucht Zeit und Ressourcen, um vor Ort zu recherchieren und mit Quellen vertraulich zu sprechen“, betont Frank. „Journalismus, der nur auf Pressemitteilungen und ‚kalt geschriebenen’ Meldungen vom Schreibtisch aus beruht, kann seine Wächterfunktion für die Gesellschaft nicht wahrnehmen“, warnt der Verbandsvorsitzende.

Auch unter schwierigen Bedingungen dürften Medienhäuser und Verlage – kirchliche wie säkulare – um ihrer eigenen Glaubwürdigkeit willen nicht an ihrem Kernprodukt sparen oder Journalismus und PR-Dienstleistungen auf intransparente Weise vermischen. „Der Weg aus der Medienkrise besteht nicht in weniger Journalismus, sondern in einer Stärkung der Kernkompetenzen: sorgfältige Recherche und kritische Begleitung des Zeitgeschehens“, so Frank weiter.

In der am Samstag veröffentlichten Botschaft zum sogenannten Mediensonntag beklagt der Papst „die Gefahr einer Verflachung [in den Medien], in denen das Genre der Recherche und Reportage an Raum und Qualität verliert und durch eine vorgefertigte, autoreferentielle Information in Form einer ‚Hofberichterstattung’ ersetzt wird, der es immer weniger gelingt, die Wahrheit der Dinge und das konkrete Leben der Menschen einzufangen, und die weder die schwerwiegendsten gesellschaftlichen Phänomene noch die positiven Kräfte, die von der Basis der Gesellschaft freigesetzt werden, zu erfassen vermag“.

„Wir freuen uns über die Wertschätzung des Papstes für den Mut vieler Medienschaffender, die unter großen Gefahren arbeiten, um über verfolgte Minderheiten, vergessene Kriege, Gewalt und Ungerechtigkeiten zu berichten“, ergänzt Frank. Papst Franziskus bezeichnet es als „Verlust nicht nur für die Information, sondern für die gesamte Gesellschaft und für die Demokratie, wenn diese Stimmen verschwinden würden: unsere Menschheit würde ärmer werden.“

(Bildquelle: Ing.Mgr.Jozef Kotulič (CC BY-SA 4.0))