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GKP fordert Eintreten der Kirche für Freiheit der Medien

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geschrieben von Felix Neumann

Erklärung der GKP zum Internationalen Tag der Pressefreiheit

Köln/Kürten (2. Mai 2021). Die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands hat Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten als Gefahr für die ganze Gesellschaft verurteilt. „Die Zunahme körperlicher und verbaler Gewalt gegen Medienleute auch in Deutschland ist der deutlichste Ausdruck für eine Entwicklung, der Politik, Zivilgesellschaft und insbesondere auch die Kirche entschieden entgegentreten müssen“, erklärt der GKP-Vorstand zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai.

Staatliche Überwachungs-, Kontroll- und Abschottungstendenzen in vielen Ländern – darunter auch Mitgliedsstaaten der Europäischen Union – gingen Hand in Hand mit autoritären, rechtsradikalen und populistischen Strömungen und Bewegungen. „Die doppelte Bedrohung nicht nur der  Pressefreiheit, sondern auch der Rechtsstaatlichkeit und der Freiheitsrechte insgesamt muss in den Debatten über Presse- und Meinungsfreiheit im Mittelpunkt stehen.“

„Die Pressefreiheit beginnt und endet in den Köpfen von uns allen“, sagte der GKP-Vorsitzende Joachim Frank. Er erinnerte daran, dass Deutschland im jüngsten Ranking der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ zur Lage der Pressefreiheit international um zwei Plätze zurückgestuft wurde und damit nicht mehr zur Gruppe der Länder mit einem „guten“ Zeugnis gehört. „Medien- und Meinungsvielfalt stehen auch wirtschaftlich unter Druck“, so Frank. Umso wichtiger sei es, dass die Kirchen uneingeschränkt zu ihrer publizistischen Verantwortung und zur Freiheit der von ihnen betriebenen Medien stehen.

„Subtile Drohungen wie jüngst vom Passauer Bischof Stefan Oster als Folge unliebsamer – und zudem falsch verstandener – Berichterstattung sind ein lähmendes Gift für die kirchliche Debattenkultur und die Freiheit des Denkens und Redens im Raum der Kirche“, so Frank. Für die GKP kritisierte er, dass Oster und die Tübinger Theologieprofessorin Johanna Rahner die Beilegung ihrer Kontroverse über den Begriff des Rassismus in Anwendung auf die Diskriminierung von Frauen in der katholischen Kirche nicht mit einem unmissverständlichen Bekenntnis zur Meinungs- und Pressefreiheit verbunden hätten. „Beide haben eine Chance vertan“, sagte Frank.